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Projekt Jahrmarkter Friedhöfe


Jahrmarkter Friedhöfe und Totengedenkbuch
Aufruf zur Mitarbeit an einer Dokumentation

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Oberer Friedhof

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Kreuzwegstation auf dem oberen Friedhof und Kreuz auf der Barons-Gruft

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Unterer Friedhof

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Kreuzwegstation auf dem unteren Friedhof

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Die Vorstandsmitglieder der Heimatgemeinde Jahrmarkt und einige Beisitzer planen ein neues Gemeinschaftsvorhaben. Es geht vor allem darum, die zwei Friedhöfe für die Nachkommen zu dokumentieren. Unwiederbringliches verschwindet auf den Ruheorten der Toten, auf dem Gottesacker, wie der Friedhof oft bezeichnet wird. Die meisten Menschen sehen das als selbstverständlich und als eine unabwendbare Spätfolge der Nachkriegsereignisse.

Der Wandel ist auch auf diesen geweihten Stätten nicht aufzuhalten. Wir glauben nicht, dass in dieser Gemeinde in nächster Zeit die Friedhöfe als denkmalgeschützt erhalten werden. Im Gegenteil. Die in Deutschland und anderen vorwiegend katholischen EU-Ländern üblichen Vorschriften zur Grabauflösung nach einer bestimmten Anzahl von Jahren bzw. bei nicht Bezahlen der Friedhofsgebühren werden sich im Banat gegen die altösterreichische Familiengrabregelung durchsetzen, insbesondere dort, wo es sich nicht um separate konfessionelle Friedhöfe handelt oder eine nicht geklärte Situation entstanden ist wie in Jahrmarkt. Es handelte sich in Jahrmarkt immer um zwei, auch besitzrechtlich, katholische Friedhöfe seit ihrer Weihe, beim älteren, dem unteren Friedhof, immerhin seit Mai 1777!

Besonders nach der Wende wurden die Jahrmarkter konfessionellen katholischen Friedhöfe stillschweigend zu allgemeinen, kommunalen Friedhöfen. Das liegt in Jahrmarkt daran, dass es früher keinen eigenen getrennten orthodoxen Friedhof gab.

Die Vorschriften (Satzungen) der Temeswarer katholischen Diözese (neueste Friedhofsordnung 2002) gehen über die zuständige Pfarrei in Dumbravita/Ujszentes auch in diese Richtung. Diese Regelungen (besonders Absatz 7) sehen keine befriedigend-konkrete, verpflichtende Hinweise oder Anleitungen vor, wie beispielsweise mit Grabsteinen umzugehen ist, die erhaltenswert sind, zumal es in mehreren ehemals Banater schwäbischen Orten noch Grabsteine aus der Zeit der Einwanderung gibt. Wie der Schutz dieser Grabmäler über das Ordinariat gewährleistet werden soll und kann, ist schwer nachzuvollziehen. Nur in wenigen Orten sind in diesem Sinne schon vor Jahren Eigeninitiativen entwickelt worden (z. Bsp. Bakowa). Jahrmarkt zählte nicht dazu. In Jahrmarkt ist der älteste Sandgrabstein auf dem oberen Friedhof vor etlichen Jahren spurlos verschwunden.

Daher hat der Vorstand der Heimatgemeinschaft an zwei Dinge als längerfristiges nächstes Vorhaben gedacht: Zuerst eine Bestandsaufnahme der Jetzt-Situation vorzunehmen, Bilder und Text (Inschriften, Lagebestimmung) dazu; darauf gestützt danach eine Veröffentlichung aller Grabsteine mit kurzen „Grabgeschichten“, soweit es möglich ist. Diese Kurztexte sollen sich vorwiegend auf das jeweilige Familiengrab beziehen, auf das Grabmal mit den Inschriften und die darin Beigesetzten, wie auch auf die, die nur durch Inschriften verewigt worden sind, die dort nicht beerdigt werden konnten.

Wir wollen die Toten ruhen lassen! Nicht das Erinnern an Schmerz, Trauer oder Wunden des Lebens sind Ziel des Buches, sondern das Festhalten von „Familienfäden“ in die Zukunft für die, die nach uns kommen und es nicht mehr tun können, die unsere Friedhöfe so wie sie waren oder heute sind nicht mehr sehen werden. Denn mit dem Heimgang der Erlebnisgeneration werden immer mehr Gräber samt Grabsteinen an die heutigen Ortsbewohner abgegeben, die sich über Jahre mit den Angehörigen der Verstorbenen in Deutschland einvernehmlich um die Grabpflege gekümmert haben. Das Buch soll als Identität stiftende Dokumentation weiterführend berichten von dem, was unsere Friedhöfe außer Ruhestätte für unsere Gemeinschaft waren: Stumme Zeugen, aber offene Geschichtsbücher, in denen gelesen werden konnte.

Altes Anliegen

Die Absicht ist nicht ganz neu, nur die Art und Weise. Bereits 1993 haben der damalige Vorsitzende Hans Frombach und Luzian Geier vor Ort eine Fotodokumentation angelegt mit allen Grabsteinen der Landsleute, die in fremder Erde ruhen infolge der beiden Weltkriege und der Deportation in die Sowjetunion. Als dann die ersten Dörfer Bücher über ihre Friedhöfe herausbrachten – Lowrin, Orzydorf, Kowatschi, Sackelhausen, Andres, Sanktmartin etc. (zuletzt 2017 Triebswetter und Großsanktnikolaus mit einem Internet-Auftritt) – wurden auch von Jahrmarkter Landsleuten derartige Überlegungen angestellt. Sie scheiterten jedoch schon vor einigen Jahren am Preis allein für die Fotodokumentation, der vor Ort gefordert wurde. Eine ehrenamtliche Mannschaft zur Erstellung der Dokumentation, wie in anderen Dörfern, kam noch nicht zustande.

Es soll nun ein neuer Anlauf genommen werden für eine vollständige Dokumentation, immerhin etwa 1000 Grabsteine auf dem oberen und 900 auf dem unteren Friedhof. Den Fotos soll, wie erwähnt, eine Beschreibung beigefügt werden.

Während die Foto-Dokumentation eine Arbeit für das Archiv der Gemeinschaft sein soll, wird die erwähnte Publikation geplant, in die all jene Gräber/Grabsteine aufgenommen werden, zu denen es keine Einwände gibt. Die Autoren wollen, dass die Nachfahren selbst oder Bekannte, wo es möglich ist, zu den Gräbern etwas Persönliches schreiben und die Verbindung machen zu den Nachkommen in Deutschland. Manche alte Grabsteine werden oder können nur ohne Text aufgenommen werden. Jeder Grabstelle bzw. jedem Familiengrab soll im Buch ein-zwei Seiten mit Bild und Text gewidmet sein, für Familiengruppen auch entsprechend zwei-drei Seiten. Als Vorlage wurden dazu bereits zwei Dutzend Textentwürfe verfasst, die auf Wunsch allen im Vorfeld zur Verfügung gestellt werden können.

Noch gibt es keinen Beschluss des Vorstandes zu diesen Vorhaben, auch keine Kostenaufstellungen oder ausführliche Vorschläge zu den Arbeitsetappen. Diese Ideen zum Projekt sollen zuerst auf die Homepage der Gemeinschaft gestellt und in der Banater Post veröffentlicht werden, um Anregungen, Stellungnahmen und weitere machbare Vorstellungen einzubringen für die folgende Sitzung des Vorstandes, der mit einem Beschluss dann die Verantwortung für die Art der Durchführung übernimmt. Es soll eine Gedenkschrift als Erinnerung an die ehemalige Heimat werden, zugleich ein umfassendes Toten-Gedenkbuch und ein weiterer Baustein zu der immer noch ausstehenden Ortschronik bzw. zu einem Jahrmarkter Heimatbuch. Nach dem Ortssippenbuch mit den Belegen zu den Anfängen, zur Ansiedlung und zu den Herkunftsorten, den Gassenbüchern als Spiegel des Alltagslebens in der Gemeinde soll sich der Kreis mit der Friedhofs-Dokumentation über den einstigen Heimatdorf im Banat schließen, der in seiner Hoch-Zeit rund 5000 deutsche Einwohner zählte.

Es geht daher der Aufruf an die Erlebnisgeneration, Bildmaterial und Texte zum Friedhof und den Familiengräbern dem Vorstand zur Verfügung zu stellen. Wenn erwünscht, wird zum Text gerne Hilfestellung geleistet. Desgleichen bitten wir bis Jahresende um Mitteilung, wenn Familien die Grabsteine lieber ohne Text oder nicht im Buch veröffentlicht haben wollen. Erfolgt keine Rückmeldung, wird das als Zustimmung gewertet. Vorbestellungen für das geplante Buch wären sinnvoll und sind erwünscht, damit eine Auflagenhöhe leichter festgelegt werden kann.

Luzian Geier

Beispiele für das geplante Buch der Friedhofs-Dokumentation:

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